Katastrophen

Die Luft hier drinnen schmeckt nach Salz. Kisten mit gefärbtem Stoff, rheinischem Wein und duftenden Kräutern stehen Seite an Seite mit Tonnen von gesalzenem Hering und Stockfisch.

Hier hat man immer am und mit dem riesigen Meer gelebt, das mit seinen Wellen ständig gegen die Küste schlägt. Hier ist man seit Generationen über das Meer gezogen und mit Waren aus fernen Gegenden zurückgekehrt.

Hier lebt man vom Meer. Aber das Leben spendende Meer ist auch ein Meer, das nimmt – das mit einer unbeschreiblichen Kraft Generationen von Vätern, Onkeln, Brüdern und Söhnen unter das Wasser gezogen hat und ihre entsetzten Schreie mit Salzwasser und Finsternis erstickt hat.

Und die wenigen, die das Glück hatten, sich an Land retten zu können, berichten angsterfüllt von verheerenden Schiffbrüchen, bei denen Wasserwesen Seemänner über Bord zerren, und wo riesige Seeungeheuer die Masten selbst der größten Schiffe brechen, als sei es Kleinholz.

Ja, es ist beinahe, als ob dieses Meer einen Willen hat.

Vielleicht lässt sich irgendetwas oder irgendwer dafür bezahlen, die Kraft der Wellen zu stärken und Tod und Zerstörung zu schaffen – was ist es, das dieses Meer beherrscht?