Obwohl man sich grundlegend darin einig ist, dass jegliche Form von Zauberei Ketzerei ist und eine Abweichung von der christlichen Kirche, gehen die Länder in Europa äußerst unterschiedlich vor, was die Hexenprozesse an sich betrifft.
In den Skandinavischen und nordeuropäischen Ländern dominiert die protestantische Kirche, und mit der Auffassung, dass Gott allein die Absolution erteilen kann und jemanden für das nächste Leben freisprechen, werden viele Hexen mit dem Tode bestraft.
Im Süden ist man ab Ende des 16. Jahrhundert ein wenig skeptischer gegenüber der Idee von Hexen. In den katholischen Ländern werden Bußgang und Absolution jedoch als Teil eines Prozesses in Richtung Wiederaufnahme der Angeklagten in der Kirche betrachtet. Die Strafe endet daher selten mit einem Todesurteil, sondern hingegen mit Geldstrafen, Abendmahl, Inhaftierung und Peitschenstrafe.
Im Rechtsverfahren gibt es ebenfalls große Unterschiede. In den katholischen Ländern werden die Prozesse überwiegend vor religiösen Gerichten geführt, wo Inquisitionen das gesamte Gerichtsverfahren bestimmen und selbst die Anklage vertreten. Verhöre und Folter werden angewandt, und Geständnisse werden als endgültiger Beweis für Zauberei angesehen.
Die protestantische Kirche hat in Nordeuropa gar nicht so viel Macht, und die Prozesse werden unabhängig von der Kirche geführt. Hier reichen Geständnisse unter Folter auch nicht aus – die klagende Partei muss dagegen Beweise und Zeugen der angeblichen Zauberei vorlegen können.