Bist du der Zauberei oder Hexerei schuldig, musst du sterben. Jedes Land hat jedoch seine lokalen Unterschiede in der Handhabung der gefürchteten Strafe. In England wird man erhängt, und in Schweden und Norwegen ist Tod durch Enthauptung die gängigste Methode. Die am meisten gefürchtete Strafe ist jedoch der Tod auf dem Scheiterhaufen.
In Dänemark sind es nur die Schuldigen des Inzests, der Sodomie und der Mordbrennerei, die mit dem Scheiterhaufen bestraft werden. Die Strafe ist den Sündern vorenthalten, die Gott am allermeisten verärgern. Die Konsequenzen eines sündigen Lebens sind erschreckend deutlich, wenn sich die makabre Zeremonie entfaltet. Von der Hoffnung, Gott besänftigen zu können, abgesehen, sowie von einem unverblümten Wunsch nach Rache, stellt der Scheiterhaufen auch eine erzieherische Maßnahme dar.
Die Ausführung der Hinrichtung ist genauestens festgelegt. Die Hexe wird pünktlich von einer Gruppe Wächter zum Scheiterhaufen geführt. Sie trägt weiße Hinrichtungskleidung und hat Wein zu trinken bekommen, um ihre Nerven zu beruhigen. Um einen Menschen zu Asche zu verbrennen, ist viel Holz erforderlich, und der Scheiterhaufen besteht daher oftmals aus vielen Fuhren Brennholz und in einigen Fällen tonnenweise Teer.
Ein Pfarrer folgt und gibt dem oder der Verurteilten eine letzte Chance, um seine, bzw. ihre Sünden zu bekennen. Schließlich wird das Feuer angezündet. In Dänemark wird die Hexe an eine Leiter gebunden und ins Feuer gestoßen. In anderen Ländern, beispielsweise in Deutschland, wird das Feuer unter der Verurteilten angezündet. Als barmherzige Geste wird einigen der Verurteilten eine Tüte Sprengpulver um den Bauch gebunden, damit die Leiden in den Flammen verkürzt werden. Als bitteres Ende wird der hinterlassenen Familien auferlegt, für die Hinrichtung zu zahlen – einschließlich Brennholz und Lohn für den Henker und den Pfarrer.