Du darfst eine Zauberin nicht am Leben lassen – so steht es in der Bibel geschrieben. Oder ist dem nun auch so?
Der englische Priester John Webster ist 1677 der Ansicht, dass die Heilige Schrift falsch übersetzt wurde. Zusammen mit anderen Gelehrten schließt er sich der wachsenden Gruppe von Gelehrten an, die Zauberei und Hexerei skeptisch gegenüberstehen. Während der Renaissance sind nämlich nicht alle von der Macht des Teufels überzeugt.
Johan Weyer, Arzt und Dämonologe, erklärt bereits in den 1560ern das unnatürliche Benehmen der Angeklagten damit, dass sie psychisch krank sind oder Rauschmittel zu sich genommen haben. Sie sollen daher nicht bestraft werden, sondern bedürfen der Medizin und religiöser Beratung.
Die in ganz Europa verstreute Gruppe von Skeptikern jedoch kämpft einen ungleichen Kampf gegen die gemeinsamen Überzeugungen von Menschen, Kirche und Gericht. Im 16., 17., 18. und zum Teil auch im 19. Jahrhundert steht den Skeptikern ein hartes Ringen bevor, was ihre Arbeit mit der Überzeugung der Menschen von einer natürlichen Erklärung für das Unnatürliche betrifft. Dass nicht der Teufel und sein Werk schuld an dem ganzen Unglück und der Krankheit sind. Und dass die Heilung in der Medizin und Wissenschaft zu finden ist, und nicht in der Magie und dem Aberglauben.