Sie sieht sich als moderne Hexe. Von Mitschwestern und immer mehr Brüdern umgeben geht sie dem Glauben an die Magie und den heimlichen Kräften der Natur nach. Viele selbst ernannte Hexen nehmen heute verschiedene Traditionen und Erzählungen in Anspruch – von der sagenumwobenen Hexengestalt der Vergangenheit inspiriert.
Insbesondere ab Mitte des 20. Jahrhunderts entsteht eine Reihe von modernen Hexenbewegungen. Weltweit am meisten verbreitet ist die Wicca-Bewegung, die in aller Deutlichkeit die europäischen Hexenverfolgungen als Teil des Selbstverständnisses der Bewegung eingearbeitet hat. Sie beruht sich auf der Idee, die Hexe stamme aus einem heidnischen Kult, der wesentlich weiter zurückgeht als die Hexenprozesse des 15., 16. Und 17. Jahrhunderts. Und obwohl die Historiker keine Spuren dieses Kults haben finden können, ist er weiterhin wichtig für die Identität und die Gemeinschaft der Bewegung.
Andere selbst ernannte Hexen nehmen weit mehrere unterschiedliche Traditionen in Anspruch. Den feministischen und milieupolitischen Standpunkt haben sie oftmals gemeinsam.