Die Feuchtigkeit läuft an den Wänden herab und vermischt sich mit dem Gestank von Schimmel und Ohnmacht.
Auf dem Boden verstreut, wie erschöpfte Kleiderbündel, liegen sie hier und zittern in der eisigen Kälte. Frauen, Männer, Greise, Kinder – alle mit dem gleichen Schicksal – alle sind sie hier im Altenhaus gelandet.
Jahrzehnte mit Krankheiten, Kriege und dem immer kälter werdenden Wetter, haben tiefe Wunden in der Bevölkerung hinterlassen. Familien werden auseinandergetrieben – und diejenigen, die den Umständen nicht erliegen und sterben, bleiben hilflos zurück, ohne sich und ihre Familie ernähren zu können.
Quer durch alle Gemeinden erinnern die vielen Armenhäuser allesamt an die unsicheren Zeiten. Und ist man erst hier gelandet, hinter diesen Wänden, ist das Schicksal mit Hunger und Armut besiegelt. Denn die Armut haftet an den Menschen wie eine Lungenentzündung an dem belegten Schlund, und der Erreger verteilt sich hastig über Stadt und Land.
Aber vielleicht gibt es einen Grund dafür, dass sie dort gelandet sind, wo sie sich nun befinden. Ehrliche Christen landen schließlich selten in solch einer selbstverschuldeten misslichen Lage. Haben sie im Grunde ein Almosen verdient – wenn sie doch dieses Schicksal verdient haben?
Sind sie nicht vielmehr Betrüger, Diebe, die dich bloß mit runterziehen wollen? Hinter ihrer Bettelei und ihrem unehrenhaften Leben verbergen sich nur Kräfte, die Böses von dir wollen.
Lege eine Münze in die Armenkasse – und halte dich lieber auf Abstand!