Dämonlogen

In ganz Europa diskutiert man unter Gelehrten und Experten voller Eifer das teuflisch Böse. Spezialisten für Teufel, Hexe und Dämonen, die sogenannten Dämonologen, schreiben dicke Bücher zu ihren Theorien. Die Bücher basieren sich auf die christlichen Schriften sowie auf die Geständnisse und Entdeckungen, die im Laufe der vielen Hexenprozesse zutage kommen. Und obwohl die Dämonologen sich keineswegs einig sind, versuchen sie jeder für sich, auf wissenschaftliche Weise, den unchristlichen Feind darzustellen und zu beschreiben.

Die dämonologischen Werke beeinflussen die Gesetzgebung der Länder. In Dänemark bekommt der dänische Dämonologe Niels Hemmingsen im Jahre 1617 Einfluss auf die Zauberei-Verordnung des Landes. Und im restlichen Europa wird er ebenfalls eifrig gelesen.

Die Beschreibung der Hexe und ihrer unheimlichen Taten dringen auch bis an die untersten Schichten der Gesellschaft vor. Künstler lassen sich von der Arbeit der Dämonologen inspirieren und liefern die Bilder zu den unglaublichen Texten. Bilder, die jeder verstehen und wovor sich jeder gruseln kann.

Es gibt jedoch viele Theorien zu Hexen und Dämonen, und unter den Gelehrten herrscht große Uneinigkeit. Die katholischen und protestantischen Experten sind sich über die magischen Fähigkeiten der Hexe nicht einig, und eine weitere Gruppe von Dämonologen glaubt zwar an den Teufel, nicht aber daran, dass die Hexen in seinem Dienst stehen. Diese skeptischen Ansichten machen sich jedoch erst so richtig zu Anfang des 18. Jahrhunderts geltend.