Das Fass

Bier, insbesondere das alkoholarme Malzbier, ist im 16. Und 17. Jahrhundert wichtig. Wasser ist oftmals verschmutzt, schmeckt schlecht und bringt Krankheiten mit sich. Die Menschen trinken daher lieber das gegorene Gebräu, das sowohl gekocht als auch gefiltert ist, um die schlimmsten Verunreinigungen zu vermeiden.

Daher ist es auch katastrophal, wenn das Bier schlecht wird. Um die Hexerei und Zauberei fernzuhalten und ihr Gebräu zu schützen, prägen viele das schützende Zeichen des Kreuzes in ihre Fässer ein.

Außerdem kann man eine oder einen der weisen Frauen und Männer der Gegend aufsuchen und ihre Hilfe in Anspruch nehmen, um das Bier unwiderstehlich zu machen, indem man seinen guten Geschmack verfeinern lässt. Sie sagen Zaubersprüche auf und lassen heimlich abgeschnittene Finger und Hände ins tiefe Dunkel der Fässer eintauchen. Die verschiedenen Glieder haben sie den Leichen hingerichteter Menschen abgetrennt.

In dem Hexenprozess gegen Anne Simonsdatter 1619 auf Schloss Silkeborg gab Anne sogar zu, einen Fuß und das Herz eines örtlichen Diebes, der erhängt worden war, abgetrennt und herausgeschnitten zu haben. Sie verwendete die Körperteile danach als Zutaten in ihrem Gebräu, um sich einen guten Verkauf des Bieres zu verschaffen.