Der Hexenhammer

Mit glühender Feder und feurigem Eifer schreibt er das dämonologische Werk Malleus Maleficarum – auch als Der Hexenhammer bekannt.

Es ist das Jahr 1486, und nach einer Auseinandersetzung mit einem deutschen Bischof macht der katholische Dominikanermönch Heinrich Kramer sich trotzig daran, sein im Nachhinein so berühmtes Buch über Hexen und Zauberei zu schreiben. Heinrich ist Theologe. Er ist überzeugt davon, dass die Antwort zu der Frage, warum die Welt in diesen Zeiten unter dem Angriff des Teufels leiden muss, in der Natur der Frau zu finden ist. Nicht nur ist die Frau dem Mann körperlicher sowie geistig unterlegen; er ist ebenfalls der Ansicht, dass es an ihrem grundlegenden unersättlichen Sexualtrieb liegt, dass sie zur Hexe wird. Der Teufel macht von dieser Lust Gebrauch, damit sie ihm ihr Leben und ihre Seele verkaufen. Meist sind es auch die besonders streitbaren und rachsüchtigen Frauen im Dorf, die den teuflischen Pakt eingegangen sind und dieses durch ihr energisches Auftreten verraten.

Viele Gelehrte sind ganz und gar nicht von Heinrichs Ideen überzeugt, aber das Buch – das als erstes dämonologisches Werk in den Druck kommt – ist sehr beliebt und wird in 30 Auflagen gedruckt.