1693 wird in Dänemark zum letzten Mal der Feuertod als Strafe für Zauberei und Hexerei angewandt. Die Behörden weigern sich danach grundsätzlich, Angeklagte in die verzehrenden Flammen des Scheiterhaufens zu schicken.
In der Bevölkerung jedoch lebt der Glaube und der Furcht vor Zauberern und Hexen und ihrer Magie noch viele Jahre weiter. Besonders in ländlichen Gegenden ist man davon überzeugt, dass das Böse regiert. Die Menschen greifen zur Selbstjustiz, und mehrere Hexen und Zauberer werden von ihren Häusern vertrieben, ohne dass der Fall jemals vor Gericht kommt. Manchmal kommt es sogar zum Lynchmord, wenn die Menschen die Sache in die eigene Hand nehmen und sich von ihrem Misstrauen und ihrer Furcht leiten lassen.
Es sind mehrere Lynchfälle aus dem 18. Jahrhundert bekannt. Der letzte bekannte Fall ist die Geschichte der 82-jährigen Anna Klemmens aus Horsens. Sie wird im Jahre 1800 von einer aufgeregten Meute zu Tode geprügelt, nachdem sie von einer örtlichen weisen Frau als Hexe verschrien wurde.
Viele greifen jedoch nach wie vor auf die weisen Frauen und Männer zurück, die hier und da und überall Naturmedizin praktizieren, magische Rituale vornehmen und sich mit Brauch und Missbrauch von Zauberei und Hexerei auskennen. Entgegen dem obersten Teil der Gesellschaft, die der modernen Medizin vertraut, steckt der Glaube an die Magie und dem Übernatürlichen nach wie vor tief in der ländlichen Bevölkerung. Es ist so weit verbreitet, dass der Staat 1794 ein Gesetz gegen die Quacksalber und Quacksalberinnen, wie man sie nennt, und ihre unautorisierte Ärztetätigkeit verabschiedet.
Bis ins 20. Jahrhundert macht man weiterhin von weisen Frauen und Männern gebrauch, wenn Krankheit und Unglück vor der Tür stehen.