Enttarnung

An Händen und Füßen gefesselt wird sie nackt ins kalte Wasser getaucht. Wenn sie versinkt (und dabei manchmal ertrinkt), ist sie unschuldig und wird wieder aus dem Wasser gezogen. Aber schwimmt sie oben – dann ist sie eine Hexe (und wird verbrannt).

Mehrere Gelehrte sowie die katholische Kirche nehmen von dieser gewaltsamen Praxis abstand, aber die beliebte Wasserprobe ist eine gut besuchte Attraktion und findet in ganz Europa statt. Die Wasserprobe ist Teil einer Reihe von Methoden, die einige Experten für Hexen und Zauberei empfehlen, um die Schuld der Hexe beweisen zu können. Eine Hexe zu sein ist nämlich ein unsichtbares Verbrechen, und daher sind radikalere Methoden erforderlich als in der gängigen Rechtspraxis.

In Holland hat man mittlerweile eingeführt, die Angeklagten auf die Waage zu stellen. Haben sie weniger als das erwartete Gewicht einer Hexe, ist dies ein eindeutiger Beweis der Hexerei.

Der Teufel hinterlässt auch ein Zeichen auf diejenigen, die den gottlosen Pakt eingehen. In England und Schottland gibt es daher professionelle Hexenstecher, die sich darauf spezialisiert haben, diese Teufelsmerkmale auf dem Körper der Verdächtigten ausfindig zu machen. Sie stechen mit langen Nadeln in den Körper des oder der Verdächtigten. Fließt kein Blut von der Nadelspitze, hat der Teufel den Gezeichneten in seinem Griff.