Während des 19. Jahrhunderts schwindet allmählich der Glaube an Hexen. Was zuvor eine reale Furcht vor dem Übernatürlichen war, wird nun zur Erinnerung an eine ferne Zeit, in der der Aberglaube seinen Platz in der Gesellschaft hatte.
Erinnerungen, Rituale, Gebräuche und Legenden werden den Volkskundlern und Volkskundlerinnen überliefert, die in ganz Europa umherreisen und die alten Geschichten über Zauberei und Hexerei weitererzählen, ehe sie in die Vergessenheit geraten. Das taten unter anderem die Gebrüder Grimm, deren Arbeit andere inspirierte.
Die neue Welt basiert auf Wissenschaft. Die Hexe wird nun bloß als Fantasiegestalt dargestellt, die in Märchen und Theaterstücken vorkommt. Mit ihrem schwarzen, spitzen Hut und ihrer krummen Nase reitet sie, rittlings auf einem Besenstiel sitzend, quer über den Nachthimmel. Die Hexe ist zur märchenhaften Sagengestalt geworden – Seite an Seite mit Trollen, Wichtelmännchen und andere Fantasiegestalten.
Der Glaube, die Angst, der Hass und all die Schicksale, die unter den dänischen Hexenprozessen leiden mussten, sind letztendlich zur unterhaltsamen Erzählung aus einer Zeit geworden, in der Unwissenheit und Aberglaube das Land beherrschten.